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01.07.2024 Kategorie: Andacht, Landesverband

Andacht Juli 2024

Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist. 2. Mose 23,2 (E)

Am Ende dieser dramatischen Geschichte mit Unterdrückung, Aufbruch, Flucht, Verfolgung, einem 40jährigen Marsch durch die Wüste, mit Not, Ret­tung und Bewahrung steht ein Jubelruf: ‚O happy Day‘. Ein Bekenntnis mit un­vergleichbarer Wirkung‚ Gott befreit Israel aus Ägypten, aus der Unterdrü­ckung. Von nun an soll die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk unver­brüchlich sein. Sichtbares Zeichen sind die Zehn Gebote. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat. Israel ist das Gottesvolk geworden. Die ‚zehn Worte‘, wie sie im Alten Testament hei­ßen, sind ein hohes Gut, gedacht für ein geordnetes Zusammenleben. Bekräftigt werden die ‚göttlichen Worte‘ durch zahlreiche Gesetzesbestimmungen, positi­ve Füllungen für ein verantwortetes Handeln in verschiedenen Bereichen des Lebens.

Um Gebote der Gerechtigkeit und Nächstenliebe geht es, um Standfestig-keit, Treue und Charakterstärke. Zum Beispiel ‚Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen‘. Schon in biblischen Zeiten ein Thema, das Gott und Mensch umtreibt. Heute im Internetzeitalter lauern vermehrt Gefahren, wenn es um Gerüchte und Verschwörungserzählungen geht, um ‚Fake News‘, absicht­lich verbreitete Falschmeldungen. Das schlimmste Gift im menschlichen Mit­einander ist die Unwahrheit. ‚Du sollst nicht lügen.‘ Menschen unserer Zeit sind davon abhängig, gut informiert zu sein. So hat in der Vergangenheit die Verbreitung von Falschinformationen über das Impfen dazu geführt, dass Eltern ihre Kinder nicht impfen ließen, wie bei der Kinderlähmung und auch bei Co­vid-19. Und schließlich führt die Verbreitung von Falschinformationen bei manchen Menschen dazu, dass sie generell aufhören, Fakten Glauben zu schen­ken.

Wie gesund wäre so manches Klima in unserem Umfeld, wenn Mehrheiten kei­ne Mitläufer fänden bei Hinterlist, Schikane und Mobbing. Besondere Acht­samkeit ist vor Gericht geboten. Die Fortsetzung des biblischen Wortes heißt: Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist, … und sollst in einem Rechtsstreit nicht so aussagen, dass du dich der Mehrheit fügst und das Recht beugst. Strafen bei Falschaussagen und Meineiden sind hoch ‒ bis heute. Weil die Wahrheit einen hohen Wert hat. Amen.
 

Gebet
Gott, du führst uns durch das Leben.
Lass uns spüren, wie du es eigentlich gemeint hast:
Wenn uns Zweifel quälen und Krankheit, Angst und Trauer
plötzlich so groß vor uns stehen, dass wir den Blick auf dich verlieren.
Gib uns Kraft, auch solche schweren Zeiten durchzustehen,
und lass uns deine Nähe spüren.
Gib uns Mut, unseren Glauben in Frieden zu erhalten und unsere
Zusammenkünfte in der Frauenhilfe in deinem Sinne weiterzuführen.
Das sehen wir als unseren Auftrag, damit deine Wege zum Guten
führen kön­nen. Amen.


Lieder
EG 503        Geh aus, mein Herz, und suche Freud
EG 324        Ich singe dir mit Herz und Mund
EG 170        Komm, Herr, segne uns


Segenswünsche
Gott gebe dir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die nicht zu
ändern sind, den Mut, Dinge zu ändern, wenn es möglich ist,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gott stärke in dir, was wachsen will, er schütze und behüte das,
was dich weiterbringt und segne dich.
Gott segne dich, dass du anderen Menschen zum Segen werden
kannst.
Amen.

Beitrag von Waltraud Schulz