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01.07.2018 Kategorie: Andacht

Andacht Juli 2018

Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe! Pflüget ein Neues, solange es Zeit ist, den HERRN zu suchen, bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt! Hosea 10,12 (L)


Als ich das Bibelwort erhielt mit der Bitte, daraus eine Andacht zu formulieren, dachte ich nur: oha, was für ein mir unbekannter Text! Doch das Wort Gerechtigkeit ist mir im Gedächtnis geblieben und hat mich beschäftigt.

Und dann fielen mir die Geschwisterkinder ein, welche sich vielleicht ungerecht behandelt fühlen. Wie leicht kommt es unter Geschwistern zu Neid über echte oder auch nur vermeintliche Ungerechtigkeiten. Aber die Mutter versucht, mit viel Liebe ‚Neues‘ und ‚Gerechtes‘ herbeizuführen. Da haben wir dann das zweite Stichwort, an dem ich hängen geblieben bin: die Liebe. Die Mutter in ihrer Liebe versucht es so lange, bis alle Kinder merken, dass es Gerechtigkeit tatsächlich für alle gibt.

Aber nicht nur im Geschwisteralltag sucht man Gerechtigkeit, oft geht es auch im ‚realen‘, im alltäglichen Leben sehr ungerecht zu. Als Beispiel fallen mir Menschen in der Arbeitswelt ein, Menschen, die sich sehr bemühen, alles korrekt zu erledigen. Und dann hoffen sie, befördert zu werden. Oder zumindest eine Anerkennung zu erhalten. Oft aber ist das nicht der Fall, dann fühlen sie sich ungerecht behandelt, übergangen. Statt dann – dauerhaft – in Trübsinn zu fallen, sollte man versuchen, immer wieder einen Neubeginn zu wagen. Irgendwann kommt der Lichtschein am Horizont und es ‚regnet Gerechtigkeit‘. Es heißt ja auch: die Hoffnung stirbt zuletzt. Also versucht man immer wieder, mit Liebe Neues auszuprobieren.

Der Prophet Hosea mahnte das Volk Israel in dem Bibelwort, sich nicht von Gott abzuwenden, nicht eigene Wege zu gehen. Er erinnert die Israeliten daran, Gottes Volk zu sein und nach seinen Weisungen zu leben.

Und noch etwas fällt mir zu den zwei Stichworten „Gerechtigkeit“ und „Liebe“ ein: Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart; leicht sieht man immer nur Fehler bei anderen und richtet dabei oft sehr selbstgerecht.
Diese Gedankenfolge kann man sich in Ruhe nochmals durch den Kopf gehen lassen und an das Bibelwort des Propheten Hosea denken:

Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe! Pflüget ein Neues, solange es Zeit ist, den HERRN zu suchen, bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt!
Lieder
EG 326,5-7 Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut
Lasst uns den Weg der Gerechtigkeit gehen (Anhang zum EG in Württemberg und im Rheinland, „Singt Jubilate“ 171)
Gebet
EG 262,1.3.6 Sonne der Gerechtigkeit
Segen
Der Segen Gottes, der wie ein Vater und eine Mutter uns umsorgt, komme über uns.
Der Segen des Sohnes, der uns zum Bruder wurde, sei uns Antrieb zu geschwisterlichem Tun.
Der Segen des Geistes, der uns an die Seite gestellt ist, beflügele uns zum Streben nach Gerechtigkeit.
Und so segne und bewahre uns Gott, der Allmächtige, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
Beitrag von Gerlinde Rademacher, Frauenhilfe Offleben