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01.02.2021 Kategorie: Andacht, Landesverband

Andacht Februar 2021

Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind! Lukas 10,20 (E)   ...

Beim Gedanken zu dem Bibeltext dieses Monats fällt mir als Erstes ein, was den Februar alles prägt: Die Zeit nach Epiphanias ‒ dem Ende des Weihnachtskreises ‒ die Zeit der Vorpassionszeit mit dem Rosenmontag und der Fastnacht mit dem Aschermittwoch ‒ die Zeit des Karnevals und der Fastnachtsspiele ‒ und dann die beginnende Passionszeit mit der Besinnung auf Karfreitag und Ostern. Es ist eine dicht gedrängte Zeit im Spiel unseres christlichen Glaubens. Dazu hören wir den für diese unterschiedlichen Tage ausgewählten Bibeltext.

Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!

Wo steht dieser Text und was ist sein Hintergrund?

Jesus sendet seine Jünger aus, um seine Lehren und Weisungen zu den Menschen an ihren Wohnorten zu bringen, zu erklären und verständlich zu machen. Es ist nicht leicht und sie sind immer zu zweit unterwegs. Sie gehen von Ort zu Ort und Haus zu Haus ‒ zu den einzelnen Menschen und den Familien. Die Jünger sollen einige Zeit bei ihnen wohnen, leben und essen, sie auch von Krankheiten und Lähmungen aller Art heilen. Aber immer im Namen Gottes, also nicht aus eigener Kraft, und sich dann mit allen freuen! So können sie ihnen von Jesus berichten, seinem Tun, ihrem täglichen Leben mit ihm und seinen Reden.

Sie kommen mit Gottes Friedenswunsch für ihr Leben. Sie sollen seinen Frieden ‒ Gottes Frieden bringen. Seine Worte sind oft schwer weiterzugeben, zu vermitteln. Alle Menschen haben ihren Alltag und eigene Sorgen. Die Jünger treffen auf viele Anfechtungen und Zweifel, Unglauben und Fragen. Jesus wünscht seinen Jüngern offene Augen und Ohren, damit sie auch alle Schattenseiten des Lebens spüren und dadurch die Menschen mit seinen Worten erreichen.

Wie sieht es bei uns heute aus? Wie erleben wir unseren Alltag? Finden wir noch die innere Ruhe und vertrauen auf Gottes Hilfe? Wie empfinden wir unsere Verantwortung für alles, das uns bewegt? Oder fühlen wir uns oft hilflos?

Ich schreibe diese Andacht in den Monaten der „Pandemie", mit den Nöten der Menschen um uns herum und den Folgen der Einschränkungen weltweit ‒ mit den Ängsten und den Erkrankungen von Millionen von Menschen. Von den anderen Problemen, die die Völker und die Natur belasten, ist nur wenig die Rede!  Und dann heißt es:

Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!

Das Verzeichnetsein kennen wir: im Computer gespeichert, beim Finanzamt, den Ärzten, vielen Geschäften und so weiter. Unsere Lebensdaten und Angewohnheiten sind verfügbar, jederzeit erreichbar und kontrollierbar! Aber auch bei Gott ‒ im Himmel ‒ wie es hier heißt. Dies macht uns unruhig und innerlich nicht gerade sicher.

Aber in dem Monatsspruch heißt es: Freut euch ‒ freut euch! Ich betone es zweimal. Bei Gott gelten wir anders. Er sieht uns als einzelne Person. Wir sind von ihm angenommen als ganzer Mensch ‒ mit unserem Glauben an ihn und auch unseren Zweifeln und Fragen. Er will uns Vertrauen geben. Gott ist da und gibt uns die Kraft, nicht alles hinzunehmen, sondern unsere Augen und Ohren offen zu halten und zu handeln und zu helfen. Oft ist es im Kleinen, im Dasein, im Zuhören, im einfachen Tun, aber auch im Überlegen und Mitdiskutieren, im sich zu Worte Melden und im dabei unsere Verantwortung Wahrnehmen! Gottes Heiliger Geist stützt uns, wenn wir nicht weiterwissen. Darauf sollen wir vertrauen!

Unsere Namen sind im Himmel geschrieben, Mir kommt dabei unsere christliche Taufe in den Sinn. Dort heißt es: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihnen gehört das Reich Gottes." Also sind sie Kinder Gottes, ihre Namen sind bei ihm geschrieben ‒ im Buch des Lebens, wie es an anderer Stelle heißt. Alle, die nach Gottes Weisungen leben ‒ wie in den Seligpreisungen die für den Frieden arbeiten ‒ sie werden Töchter und Söhne Gottes genannt. Das heißt für uns alle, den Glauben an Gott und das Vertrauen auf seinen Schutz zu haben und darum zu beten. Unsere Namen sind im Himmel verzeichnet.

Gebet (nach EG 825)

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,

dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,

dass ich verbinde, da, wo Streit ist,

dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,

dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,

Dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.

Ach, Herr, lass mich trachten,

nicht dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste,

nicht, das ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,

nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer da hingibt, der empfängt,

wer sich selbst vergisst, der findet,

wer verzeiht, dem wird verziehen;

und wer da stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.

Lieder

EG 330 O dass ich tausend Zungen hätte

EG 262 Sonne der Gerechtigkeit

EG 295 Wohl denen, die da wandeln

Segen

Der Segen unseres Gottes geleite euch auf allen Wegen,

die ihr gehen werdet,

er geleite euch an allen Orten, an denen ihr wohnen werdet,

er geleite euch bei allem, was ihr tun werdet.

Gott behüte euch an allen Tagen eures Lebens.

Der Friede Gottes sei mit euch. Amen.

                                                                                        

Beitrag von Ingrid Hampel