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14.07.2015 Kategorie: Landesverband

Frauensonntag in Vienenburg

Ein Werkstattgottesdienst

Eigentlich findet der Frauensonntag ja erst am dritten Sonntag im September statt“, begann Dagmar Hinzpeter, Pfarrerin der evangelischen Gemeinde in Vienenburg, ihre Begrüßung der zahlreichen Besucher zum Gottesdienst am 28. Juni 2015, „so erleben wir heute sozusagen den Prototyp!“

Nach der Vorlage, die im Rahmen der Reformationsdekade entstanden ist, hat Kirstin Müller, Pfarrerin für Frauenarbeit in der Landeskirche Braunschweig, mit einem Team aus dem Kreisverband Bad Harzburg der Evangelischen Frauenhilfe e. V. einen Frauengottesdienst erarbeitet. Mit dem Thema „Marthas Christusbekenntnis“ hatten sich die Frauen an mehreren Werkstatttagen intensiv beschäftigt und beinahe bis zuletzt an Deutung und Darlegung gefeilt.

Schnell wurde deutlich, dass die Mitarbeiterinnen, wie wohl auch die meisten Zuhörer und Zuhörerinnen, Martha eher in der Rolle der Hausfrau kannten, die Jesus und seine Jünger bewirtet hat, während ihre Schwester Maria ihm zu Füßen saß, um seinen Worten zu lauschen. Doch als Jesus zum zweiten Mal nach Bethanien kommt, haben die Schwestern den Bruder verloren und begraben und sind nun wütend und traurig. Hätte Jesus ihm nicht helfen können? In dieser Situation wird Martha zur Bekennerin und sagt die starken Worte: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Sohn Gottes bist, der Gesalbte!“

Genau darum drehte sich der weitere Gottesdienst. Wozu können wir uns bekennen? Wovon sind wir so überzeugt? Was trauen wir uns so laut zu sagen? Vielleicht: „Ich glaube, alle Menschen können friedlich zusammenleben.“ So das Bekenntnis einer Frau aus dem Team. Nach Rede und Gegenrede hielt sie an ihrer Aussage fest. Tief im Innern wollen und können wir friedlich und tolerant zusammenleben. Mit einer Kochlöffelaktion verbreitete das Team dann Überraschung unter den Gottesdienstfeiernden. Jede und jeder bekam einen. Alle mit einem weißen Papierfähnchen für einen eigenen Bekenntnissatz verziert. Frau Müller stellte Fragen: ob sie schon einmal öffentlich ja gesagt hätten, Pate geworden seien, ehrenamtlich arbeiteten, eine Unterschriftenaktion unterstützt hätten und einiges mehr. Die Anwesenden bekannten sich Löffel schwenkend dazu. Das Kochutensil durfte mit nach Hause genommen werden und kann so im Alltag an diesen Sonntag erinnern.

Auch die Kollekte stand ganz im Zeichen des helfenden Ja-Sagens. Sie war bestimmt für die FrauenSCHUTZhäuser auf dem Gebiet der Landeskirche, in Goslar, Salzgitter, Wolfenbüttel und Braunschweig. Vertreterinnen der Häuser berichteten über den Zweck, dem die Kollekte jeweils zugeführt werden würde und dankten für die Unterstützung.

Unterstützt wurde der Gottesdienst durch Orgelspiel und Querflötentöne in schöner Harmonie.

Beim anschließenden Empfang hatten die Besucher reichlich Gelegenheit zum Gespräch, zu Anregungen und zu Veränderungsvorschlägen, denn der eigentliche Frauensonntag ist ja erst am dritten Sonntag im September.

Wer jetzt ebenfalls Lust bekommen hat einen solchen Gottesdienst zu feiern, kann sich die Arbeitshilfen hier oder bei der Frauenarbeit herunterladen.

 

Sie können aber auch persönlich Kontakt aufnehmen:
Landesverband der Frauenhilfe
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 1
38300 Wolfenbüttel
Tel. 05331/802 540

oder

Pfarrerin für Frauenarbeit Kirstin Müller
Gemeindehof 8
38640 Goslar
Tel. 05321/347351

 

Das Vorbereitungsteam

Beitrag von Heike Zumbruch