Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.
Psalm 42,3a (L = E)
Liebe Frauenhilfsschwestern,
haben Sie schon einmal wirklich schrecklich brennenden Durst verspürt? Der Psalmist entführt uns in eine Welt, in der Wasser nicht selbstverständlich immer
vorhanden ist. In seinem Gebet stellt er das Lebensmittel Wasser als Synonym für seinen lebendigen Gott.
Wir in unserer ganz anderen Lebenswelt, in der immer frisches, sauberes Wasser aus dem Wasserhahn fließt, wissen trotzdem, dass ein Mensch ohne Wasserzufuhr
höchstens drei oder vier Tage überleben kann. Deshalb erreicht und berührt uns das alte Gebet noch heute.
Der Beter lebt in fremder Umgebung, die Mitmenschen beleidigen und kränken ihn wegen seines Glaubens. Er sehnt sich danach, wieder mit Glaubensbrüdern in
Gemeinschaft zu leben und zum Tempel zu pilgern. Trotz aller Herabwürdigungen bleibt er seinem Gott treu. Die Gebete geben ihm Kraft, schwere Lebenssituationen
zu ertragen, aber er leidet an der scheinbaren Gottesferne und möchte wieder die Nähe Gottes spüren und gefüllt werden.
Wie ist es bei Ihnen in schwierigen Zeiten? Dürstet Ihre Seele auch, wie die des Psalmisten? Trösten Sie die Gebete, finden Sie eigene Worte im Gespräch mit Gott
oder leihen Sie sich die alten Gebete, die schon viele vor uns gebetet haben, aus? In freudigen Lebensumständen fällt es uns leichter, Worte des Dankes an Gott zu
finden.
Auch wir werden manchmal wegen unseres Glaubens belächelt und mit Ausdrücken wie „Betschwester“ bedacht. Haben Sie so etwas schon mal erlebt und wie gehen Sie damit um?
Tauschen Sie sich darüber mit ihren Nachbarinnen aus. (Ich leite diesen Austausch mit einem Geräusch – Glocke – ein und beende es auch mit einem Geräusch.)
Anschließend gemeinsam das Vaterunser beten oder singen: EG 659
Lieder
Taizé: Bei Gott bin ich geborgen (in: Die Gesänge aus
Taizé; als gesungenes Lied im Internet zu finden)
Bei Gott bin ich geborgen, still, wie ein Kind, bei
ihm ist Trost und Heil, Ja, hin zu Gott verzehrt sich
meine Seele, kehrt in Frieden ein.
WGT Ägypten: Du bist mein Zufluchtsort
(in: Das Liederbuch – Lieder zwischen
Himmel und Erde 248; freiTöne 50)
EG 591 Weiß ich den Weg auch nicht
Segen
Gott, du Quelle des Lebens und der Weisheit, sei mit uns,
wenn wir nun in unseren Alltag zurückkehren.
Leite uns, Jesus Christus, auf deinem Weg des Friedens.
Heiliger Geist, begeistere uns.
So segne uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.