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08.06.2016 Kategorie: Landesverband

Rosen für die Frauenhilfsschwestern Gittelde

Frauenhilfe Gittelde feierte 100-jähriges Jubiläum

100 Jahre nach der Gründung der evangelischen Frauenhilfe Gittelde-Teichhütte durch Pastor Peckmann, überreichte Probst Thomas Gleicher in der St. Mauritius-Kirche Gittelde den Schwestern jeweils eine Rose als Zeichen des Dankes und der Anerkennung. Ein weiteres Highlight dieser liturgischen Feierstunde war aber der 7,50 Meter lange Tischläufer. Er bestand aus vielen, von den Schwestern der Frauenhilfe gestrickten, gehäkelten oder genähten Deckchen, die sorgsam zusammengefügt und am Ende der Festlichkeit von den Frauen in voller Länge präsentiert wurde. Dieses gute Stück wird in Zukunft genau den Tisch zieren, an dem sie sich an jedem zweiten Donnerstag im Monat im Gemeinderaum des Pfarrhauses treffen, um weiterhin über „Gott und die Welt“ zu reden, und sich auf neue Interessentinnen freuen werden. Bevor es aber Rosen „regnete“ und der Läufer vorgestellt wurde, schauten Pfarrerin Melanie Mittelstädt und Heide Neumann, die seit 20 Jahren die Leitung der Frauenhilfe in den Händen hält, auf die ersten 100 Jahre dieser Einrichtung zurück. In denen gingen die Mitglieder der Jubilarin durch von Höhen und Tiefen geprägte, wechselvolle Zeiten. Der Weg führte durch beide Weltkriege, und somit durch viele von Not geprägte, entbehrungsreiche Jahre, denen sich aber vom Aufwärtstrend geprägte Epochen, wie beispielsweise der Wirtschaftsaufschwung, anschlossen. In all den Jahrzehnten blieben sie ihrem Motto treu: Gute Gemeinschaft miteinander erleben, sowie dort zu helfen, wo Hilfe nötig war und ist. Schließlich ist eine der tragenden Säulen der Frauenhilfe immer noch „für andere  da sein“. Genau so unterschiedlich, wie die Zeiten und die selbst gestellten  Aufgaben es waren, so habe das "füreinander da sein" ebenfalls ganz unterschiedliche Gesichter gehabt. In der Liebe zum Nächsten habe sich allerdings der Ton nie geändert. So werden auch im zweiten Jahrhundert des Bestehens Spendenaktionen für Menschen in Not und gemeinnützige Projekte in und über die  Kirchengemeinde hinaus im Mittelpunkt stehen. Denn es ist der Geist der Gemeinschaft und der Nächstenliebe, der die Frauenhilfe in all den Jahrzehnten immer wieder zusammengehalten und ihr Kraft gegeben hat. Doch die beiden Rednerinnen hatten auch etwas ganz Besonderes mitgebracht: Sie  präsentierten ein zwar kleines und doch inhaltsreiches Jubiläums-Päckchen, in dem nicht „nur“ ein Schutzengel zu finden war, sondern viele wichtige Kleinigkeiten des Alltags, die alle für die Stärke der Gemeinschaft wichtig sind. Bevor dann Propst Thomas Gleicher die Rosen verteilte, ergriff Dr. Gunhild Kühne,  die stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes der Frauenhilfe das Wort, um Heide Neumann eine Urkunde für 100 Jahre evangelische Frauenhilfe in Gittelde-Teichhütte zu überreichen. Mit einem Blumenstrauß und einer Anstecknadel dankte sie Heide Neumann, die seit 1994 Mitglied in der Frauenhilfe ist und für ihre 20 Jahre währende Tätigkeit als Leiterin der Frauenhilfe Gittelde-Teichhütte. Sie würdigte aber auch die Arbeit aller Schwestern im Sinne des Nächsten. Ruth Wedekind wurde ebenfalls geehrt, denn sie ist seit 1994 Mitglied der Frauenhilfe.
Ortsbürgermeister Helge Güttler betonte, dass die Frauenhilfe eine hervorragende Gemeinschaft ist, die mit Gesprächen und auch Geselligkeit viel bewegt hat, und in die sich alle Vorgänger/innen von Melanie Mittelstädt mit eingebracht hatten. Im Prinzip befände sich die Jubilarin auf einen sehr guten Weg ins zweite Jahrhundert, dafür überreichte er ein wohl gefülltes Flachgeschenk. Aber auch Roswitha Schwabe und  Ursula Päsler, von der Frauenhilfe Seesen und Hahausen, waren nicht „nur“ mit ausgesprochenen Glückwünschen, sondern mit kleinen Jubiläumspräsenten gekommen. Doch es war nicht ausnahmslos das gesprochene Wort zu vernehmen. Dafür sorgte zum einen der Kirchenchor unter Leitung von Richard Koscielny, zum anderen die Schwestern der Frauenhilfe, die eigens für dieses Jubiläumsfest das Lied „Frauenhilfsschwestern sind wir“ umgetextet und einstudiert hatte. Musikalisch umrahmt wurden die Liedeiträge von  Organist Peter Wendlandt. Als der Tischläufer wieder zusammengelegt war, machten sich alle, auch die Teilnehmer/innen der Festlichkeit, auf den Weg in den Gemeinderaum, wo leckerer Kuchen und guter Kaffee auf Genießer/innen warteten und gute Gespräche geführt wurden. Dabei fiel ein Wandbild besonders ins Auge. Es wurde von Elfriede Hochwald mit viel Geschick sowie blauen und weißem Strickgarn angefertigt. Und auf dunklem Hintergrund ist in heller Schrift zu lesen:  „100 Jahre Frauenhilfe“. Alle Mitglieder hatten sich übrigens vor Beginn des Gottesdienstes zusammen mit Pfarrerin Melanie Mittelstädt auf den Weg zum Friedhof begeben, um dort zum Gedenken der verstorbenen Frauenhilfeschwestern eine große Blumenschale unter dem Holzkreuz abzustellen.

Probst Thomas Gerber überreichte allen Frauenhilfesschwestern Rosen

Der gestrickte, gehäkelte und genähte Tischläufer beeindruckte mit seiner Länge und seiner Schönheit.

Dr. Gunhild Kühne (li.) und Pfarrerin Melanie Mittelstädt zusammen mit den beiden geehrten Frauenhilfesschwestern Heide Neumann und Ruth Wedekind.

Elfriede Hochwald vor ihrem gestrickten Wandbild, welches im Gemeinderaum zu sehen ist.