Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt,
und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir!
Jesaja 60,1 (L)
Der November mit seinen dunklen trüben Tagen liegt hinter uns. Von Licht hängt ja unsere Stimmung ab und darum sehnen wir uns nach Helligkeit und freuen uns, dass wieder Advent ist. Das Licht der Adventskerzen macht den Raum hell und gemütlich. Ab dem 21. Dezember werden die Tage dann auch wieder länger. Das Licht vertreibt die Finsternis.
Mache dich auf, werde licht, heißt es im Monatsspruch für Dezember. Licht ist hier nicht „das Licht“, sondern steht für hell, transparent, durchlässig. In uns soll es hell werden, das Dunkel soll weichen. Wie sich der Wald lichtet und die Bäume ohne Laub die Wintersonne durchscheinen lassen, so soll das Licht uns innerlich erhellen. Dazu müssen wir uns öffnen für das Licht, das zu uns kommt. Und vielleicht muss erst Platz gemacht werden. Wir müssen loswerden, was uns beschwert oder bedrückt, dann kann das Licht zu uns kommen. Wir erinnern uns: Advent war früher Fastenzeit, Zeit umzukehren. Es wurden Vorbereitungen getroffen, damit das Licht von Weihnachten, die Herrlichkeit des Herrn die Menschen erreicht und in sie einzieht.
Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Weiter heißt es im Jesaja-Text: Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker, aber über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Das ist die Vision des Propheten Jesaja in der Situation der Israeliten im 5. Jahrhundert vor Christus. Das Exil der Israeliten in Babylon war zu Ende. Aber die Heimat hatte sich verändert. Jerusalem und der Tempel waren zerstört. Eine schwierige Situation. Die Worte des Jesaja machen Hoffnung auf einen neuen Anfang. Erhebe dich! Kopf hoch! Öffne dich! Die Finsternis ist vorbei. Lass das Licht herein! Höre: Die Herrlichkeit des Herrn wird über dir aufgehen.
Aber die Finsternis ist oft so stark, dass wir das Licht nicht einlassen können. Krankheit, Not, Krieg verschließen uns. Was hilft? Jesus wird zu uns kommen, der Herr der Herrlichkeit, der Heiland, der Heil und Leben mit sich bringt, wie wir es im Lied „Macht hoch die Tür“ singen. Er ist es, der sagt: Ich bin das Licht der Welt. Jesus ist das Licht von Bethlehem und strahlt in unser Leben aus. Licht steht für gutes Leben ohne Hunger, Krankheit, Gewalt und Schuld, ein Leben in Frieden und Freiheit und in dem Bewusstsein, von Gott geliebt zu sein. Von Jesus können wir das Licht für unser Leben erwarten.
Das Licht wird noch heller, wenn wir es weitergeben, wenn wir es „in die Welt tragen“. Lassen Sie uns Schwache und Bedürftige in das Licht mitnehmen, damit ihre Finsternis hell wird. Besuche, Nähe, Gespräche, Trost, Spenden für Brot für die Welt bringen das Licht zu denen, die wenig Hoffnung haben. Möge die Adventszeit in uns etwas „lichten“, in der Erwartung, dass das Licht zu uns kommt. Amen.
Gebet
Gott, wo es finster in den Herzen der Menschen ist, da erscheine du
ihnen als Licht. Nimm auch das Dunkle aus unserem Leben und lass
uns für jene ein Licht sein, die im Dunkel wohnen. Wir wollen daran
denken, dass du uns mit dem Kind, auf dessen Ankunft an
Weihnachten wir warten, deine Nähe und deinen Trost schenken willst.
Mache uns bereit und öffne unsere Herzen. Amen.
Segen
Du Gott des Friedens, segne uns.
Lasse dein Licht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Bewahre und behüte uns und bleibe bei uns, an diesem Tag
und in der Zeit des Advent.
Gesegnet seid ihr. Amen.
Lieder
Mache dich auf und werde licht Lieder zwischen Himmel und Erde 371
EG 1 Macht hoch die Tür
EG 571 Tragt in die Welt nun ein Licht