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01.12.2020 Kategorie: Andacht

Andacht Dezember 2020

„Brich dem Hungrigen dein Brot und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus!

Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut.“ Jes. 58,7 (L)

 

Wie in jedem Jahr ist die Fußgängerzone weihnachtlich geschmückt und beleuchtet, aber noch will nicht so recht weihnachtliche Stimmung aufkommen.

Voller Hektik und gestresst eilen die Passanten aneinander vorbei. Viel ist noch zu erledigen in den letzten Adventstagen.

„Mama, warum sitzt der Mann auf der Erde?“ Der kleine Junge bleibt stehen und zeigt auf den Obdachlosen, der zwischen zwei Geschäftseingängen sitzt. „Der Mann hat wohl wenig Geld zum Leben.“ antwortet die Mutter und versucht schnell weiterzugehen. Schleppend, sehr, sehr langsam folgt ihr der Sohn. Schon will sie mit ihm schimpfen, sie hat es doch eilig, da sieht sie die Tränen über das kleine Gesicht rollen.

Fest nimmt sie ihr Kind in den Arm. „Du hast recht! Wir sollten nicht achtlos an Menschen vorbeigehen, denen es nicht so gut geht wie uns“ sagt sie.

Sie holt ein Geldstück aus der Tasche und gemeinsam legen sie es dem Obdachlosen in seine Dose.

„Brich dem Hungrigen das Brot und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus.“

Armut, Elend, Heimatlosigkeit und Einsamkeit hat der Prophet Jesaja konkret vor Augen. Darum appelliert er in seinem Volk an die Mitmenschlichkeit.

Weihnachten steht vor der Tür. Hilfsaufrufe, Spendenappelle erreichen uns von vielen Seiten, schließlich feiern wir weltweit an Weihnachten das Fest der Liebe und des Friedens. Gerade die Weihnachtsbotschaft weist uns besonders darauf hin, besonders aufmerksam unser Umfeld wahrzunehmen.

Aber es geht nicht darum, das schlechte Gewissen mit einer Spende zu beruhigen. Es geht vielmehr darum Ernst zu machen, die geschenkte Liebe weiterzugeben, die wir immer wieder empfangen. Vertrauen und aufrichtiges sich zuwenden sind Zeichen, die wir setzen können. So wird es bei uns und um uns weihnachtlich hell erstrahlen können.
 

Gebet

Gnädiger, barmherziger Gott,
wir danken dir, dass du deinen Sohn Jesus Christus
für uns in diese Welt gesandt hast und bitten dich:
Lass uns an deiner Liebe teilhaben,
lass uns deine Liebe annehmen und sie weitergeben.
Amen.

 

Lieder

EG 1                Macht hoch die Tür
EG 418            Brich dem Hungrigen dein Brot
EG 56              Weil Gott in tiefster Nacht erschienen
EG 536            Auf, auf, ihr Christen alle

 

Segen

Der Herr, der gesagt hat:
 „Was ihr getan habt einem von diesen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,20),
der segne dein Wort, das du dem Traurigen zusprichst,
das Brot, das du dem Hungrigen austeilst,
die Spende, die du Hilfsbedürftigen gibst.
Er schenke dir ein weites Herz,
offene Augen und Ohren
und zupackende Hände.
So sei gesegnet in deinem Tun.
Amen.         Antje Gottwald

 

Beitrag von Brigitte Müller