Für mich ist Gottes unendliche Liebe zu uns, von der hier die Rede ist, immer wieder unvorstellbar und unbegreifbar. Deshalb habe ich erst einmal den ganzen Bibelabschnitt aus dem 4. Kapitel des ersten Johannesbriefes gelesen, aus dem unser Monatsspruch entnommen ist. Dieser Abschnitt ist in der Lutherbibel überschrieben mit „Die Liebe Gottes und die Liebe zum Bruder“. Als ich das Ganze las, habe ich gedacht: diesen Anspruch kann ich gar nicht erfüllen!
Was würde es denn heißen, dieser Liebe zu entsprechen?
Liebe im Alltag erfordert von mir:
- Hinwendung zu meinem Nächsten;
- Zeit, füreinander da zu sein;
- Verzeihen, wenn mich jemand gekränkt hat oder wenn ich mich ungerecht behandelt fühle;
- Zuhören, auch wenn es mir oft schwerfällt;
- Geduld, wenn ich keine Zeit habe;
- Toleranz und Verständnis für Andersgläubige.
Das sind nur einige Beispiele, die mir dazu einfallen. Schon diese kann ich in meinem Alltag oft gar nicht leben. Sie zeigen mir, wie oft ich in der Liebe versage. Ich bin Mensch, und als solcher nicht vollkommen. Das ist Jesus vorbehalten. Er hat uns die vollkommene Liebe vorgelebt – und ich vertraue darauf, dass er mich auch mit meinem Versagen annimmt.
Und ich danke Gott an jedem Tag neu dafür, dass ich seiner Liebe gewiss bin und dass wir in dieser Liebe verbunden und geborgen sind, denn
Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. Lieder
EG 325,1+10 Sollt ich meinem Gott nicht singen
EG 409 Gott liebt diese Welt
EG 425 Gib uns Frieden jeden Tag
Gebet
EG 874
EG 825
Segen
Sei geborgen unter dem Schatten der Flügel Gottes,
sie geben dir Zuflucht vor dem Unbill der Welt.
Sei geborgen in der Liebe des Sohnes,
sie steht dir unverbrüchlich zur Seite.
Sei geborgen im Wehen des Geistes,
er verleiht dir Kraft zum Leben.
Und so geh hin im Frieden unseres Herrn.