Im Matthäus-Evangelium lesen wir, dass Jesus nach der Bergpredigt und etlichen Heilungsgeschichten die zwölf Jünger um sich versammelt und ihnen einen Auftrag gibt: Geht zu den Menschen aus dem Volk Israel, um ihnen zu verkünden: Das Himmelreich ist nahe. Und ihr sollt nicht nur sprechen, sondern auch handeln und Dinge tun, die ich bisher ausgeführt habe: Kranke heilen, Tote erwecken, böse Geister vertreiben. Und macht euch darauf gefasst, dass es Widerstände geben wird.
Widerstände gegen solche Taten und Worte? Ja, natürlich, das wäre heute doch nicht anders, wenn jemand käme und etwas völlig Neues verkündete; da gibt es Skepsis bis hin zur Ablehnung, denn wir Menschen halten gern an Bekanntem und Gewohntem fest. Und dass mit Jesus Christus Gottes Heil, der Himmel, auf die Erde kommen sollte, das stellte vieles auf den Kopf. Diese neue Botschaft war so einschneidend, dass wir auch heute nach 2000 Jahren immer wieder diese Geschichten hören und weitererzählen, so wie es viele Menschen in den vergangenen Jahrhunderten vor uns auch schon getan haben, angefangen bei den Evangelisten.
Einem von diesen Erzählern bin ich im Sommerurlaub in Österreich in einem kleinen Museum in Mariapfarr „begegnet“, dem Hilfspfarrer und Dichter Joseph Mohr, der dort und in Oberndorf im Salzburger Land seinen Dienst versah. Als im Jahr 1816 nach dem Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora auch der Himmel in Europa über Monate diesig von Vulkanasche war und die Sonnenstrahlen nur noch spärlich die Erde erreichten, fiel die Ernte in diesem „Jahr ohne Sommer“ so katastrophal aus, dass viele Menschen hungern mussten. Auch Joseph Mohr und seinen Pfarrkindern erging es nicht anders, und da er selbst arm war, konnte er ihnen leider nichts zu essen geben. Aber er versuchte, ihnen Trost und geistliche Nahrung zu geben mit einem Gedicht, geschrieben in der Vorweihnachtszeit. In diesem Gedicht versprach er ihnen auf seine Art, dass mit der Geburt Jesu – trotz aller irdischen Not – das Heil und das Himmelreich nahe sind. Sie ahnen es sicher schon: Das Gedicht begann mit den Worten „Stille Nacht“.
Ob es die Menschen damals schon berührt hat, ist nicht überliefert, zwei Jahre später, 1818, hat Mohr es zusammen mit dem Organisten Franz Gruber vertont und erstmalig gesungen, und in diesem Jahr des 200. Geburtstages ist Weihnachten ohne das Lied kaum denkbar.
Jesus selbst hat seine Jünger ausgesandt, und seit 2000 Jahren wird seine Heilsbotschaft auf mancherlei Art und Weise immer wieder verkündet, auch in unseren Frauenhilfen:
Das Himmelreich ist nahe.
Anregung: Lesen Sie das Lied einmal ganz. Alle Strophen finden Sie z. B. in Wikipedia. Gerade die drei Strophen, die nicht im Gesangbuch enthalten sind, sind theologisch aussagekräftig. Lieder
EG 588 Der Himmel geht über allen auf (Kanon)
EG 324 Ich singe dir mit Herz und Mund (Verse 1-4 und 7) Gebet
Gott, Stille Nacht im Hochsommer erscheint uns fehl am Platz,
es fehlen Schnee und Zimtplätzchen
und die Dunkelheit der Dezembertage.
Doch du bist unser Gott an allen Tagen des Lebens,
dein Heil will uns immer nahe sein.
Ob unsere Tage hell sind oder nicht,
ob unsere Teller reich gefüllt sind oder ob wir Mangel leiden:
deine Sonne geht über allen Menschen auf.
Dein Sohn ist uns immer Bruder
und nie ist er uns näher als an Tagen,
da es uns schlecht geht,
sommers wie winters.
Danke für dieses größte aller Geschenke. Amen.
Antje Gottwald Segen
Der tiefe Frieden der geweihten Nacht sei mit dir an allen
Tagen deines Lebens.
Er sei die Quelle, die deinen Lebensdurst löscht Tag um Tag.
Er sei der Trost der schlaflosen Nächte, da Sorgen dich quälen.
Und so schenke dir Gott seinen Frieden
und segne dein Tun und Lassen,
heute und in Ewigkeit. Amen.
Antje Gottwald
Anregung: Lesen Sie das Lied einmal ganz. Alle Strophen finden Sie z. B. in Wikipedia. Gerade die drei Strophen, die nicht im Gesangbuch enthalten sind, sind theologisch aussagekräftig. Lieder
EG 588 Der Himmel geht über allen auf (Kanon)
EG 324 Ich singe dir mit Herz und Mund (Verse 1-4 und 7) Gebet
Gott, Stille Nacht im Hochsommer erscheint uns fehl am Platz,
es fehlen Schnee und Zimtplätzchen
und die Dunkelheit der Dezembertage.
Doch du bist unser Gott an allen Tagen des Lebens,
dein Heil will uns immer nahe sein.
Ob unsere Tage hell sind oder nicht,
ob unsere Teller reich gefüllt sind oder ob wir Mangel leiden:
deine Sonne geht über allen Menschen auf.
Dein Sohn ist uns immer Bruder
und nie ist er uns näher als an Tagen,
da es uns schlecht geht,
sommers wie winters.
Danke für dieses größte aller Geschenke. Amen.
Antje Gottwald Segen
Der tiefe Frieden der geweihten Nacht sei mit dir an allen
Tagen deines Lebens.
Er sei die Quelle, die deinen Lebensdurst löscht Tag um Tag.
Er sei der Trost der schlaflosen Nächte, da Sorgen dich quälen.
Und so schenke dir Gott seinen Frieden
und segne dein Tun und Lassen,
heute und in Ewigkeit. Amen.
Antje Gottwald