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01.12.2011 Kategorie: Andacht

Andacht Jahreslosung 2012

Jesus Christus spricht: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2.Kor.12, 9b

Bloß keine Schwäche zeigen! Das scheint das Lebensmotto vieler Menschen zu sein. Sich zusammen reißen, keinen Fehler zugeben, Unsicherheit überspielen, Zähne zusammenbeißen – damit niemand merkt, wie es in Wirklichkeit um mich steht. Auf Dauer ist das kaum durchzuhalten und kostet viel Kraft. Wieso fällt es uns eigentlich so schwer, Schwäche zu zeigen? Vielleicht weil wir Angst haben, unser Ansehen zu verlieren? Oder weil jemand unsere Schwäche ausnutzen könnte? Aber unsere Kräfte werden kleiner, oft machen uns bei zunehmendem Alter gesundheitliche Probleme zu schaffen, wir können nicht mehr unser altes Tempo durchhalten, sind mit unserer Geduld schneller am Ende. Wie viel Kraft vergeuden wir mit dem Verbergen unserer Schwäche! Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth, die er gegründet hatte: Jesus hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig! Paulus stand unter Druck: Er sei häufig krank – so warfen ihm seine Gegner in Korinth vor. Müsste nicht ein wirklicher Apostel vor Kraft strotzen? Seine Rede sei ungeschickt, schwach und kläglich – sollte er als Apostel mit seiner Rede nicht alle begeistern können? Heute würden wir vielleicht sagen: er konnte sich nicht gut verkaufen, hatte nicht die richtige Ausstrahlung des Erfolgsmenschen. Heute würden wir Paulus vielleicht einen Imageberater empfehlen, damit er besser „ankommt“, seine Botschaft besser „verkaufen“ kann. Wünschen sich das nicht viele für ihr eigenes Leben und viele Gemeinden zumindest von ihren Pfarrerinnen und Pfarrern? Weltgewandt und wortgewandt zu sein, Menschen beeindrucken zu können? Paulus lässt sich nicht beirren. Er steht zu seinen Schwächen – aber er weiß sich gerade mit diesen Schwächen bei Gott gut aufgehoben. Gott verwandelt sie in Stärken. Seine Kraft – so ist uns zugesagt - ist gerade dann am Werk, wenn wir mit unseren Möglichkeiten am Ende sind. Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig! Wir erleben oft: Das Leben meint es nicht gut, es wird schwieriger. Es fällt schwer, nicht zu resignieren und sich nicht zurück zu ziehen. Aber gut meint es Gott mit uns, der unser Leben in seiner Hand hält. Gnade ist, wenn er uns sagt: Lass es gut sein, denn es wird auch mit dir selbst gut werden. Lass dir daran genügen. Sich genügen zu lassen – das ist nicht leicht. Aber darin liegt Gnade, die verheißene Kraft. Im Genügen können wir neue Spielräume entdecken, tun, was eben geht, unser Leben aus einer neuen Perspektive sehen. Ich lebe und auch meine Schwäche gehört zu mir. Ich kann sie annehmen, weil ich glaube: Gottes Gnade, seine Stärke hilft mir, hilft uns allen zum Leben. AMEN   Gebet EG 728   Psalm 57   Lieder EG 369 Wer nur den lieben Gott lässt walten EG 407 Stern, auf den ich schaue EG 623 Die Erde ist des Herrn   Glaubensbekenntnis   Ich glaube, dass Gott mich geschaffen hat, wie ich bin. Ich glaube an seine Kraft, die in meiner Seele liegt.   Ich glaube, dass Gott meine Freiheit will, die Entfaltung meiner Kräfte, die Entwicklung meiner Möglichkeiten, meine Art zu sein.   Ich glaube, dass Gott mich begleitet, mich wachsen und reifen lässt, mich fördert – und fordert, sein Werkzeug zu sein   Ich glaube, dass Gott mich liebt, durch mich wirken will, an sein Ja zu mir, das ich nicht verdienen kann.   Ich glaube an die unermessliche Weisheit Gottes, die mir Grenzen setzt, und das Vertrauen schenkt, gehalten und geborgen zu sein.   Ich glaube, das lässt mich leben.   Max Feigenwinter   SEGEN möge gott neu in dir zur welt kommen   möge gottes gegenwart dein leben hell machen   möge dir kraft zuwachsen selbst mehr und mehr mensch zu werden.   Katja Süß
Beitrag von Christiane Klages, Wolfenbüttel