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01.01.2014 Kategorie: Andacht

Andacht Januar 2014

Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir. Psalm 143,8 (L)

 

Diesen Satz sagt David, der Psalmschreiber, als es ihm ganz schlecht geht. Er wird
von seinen Feinden verfolgt und fühlt sich in die Enge getrieben. Er weiß nicht mehr
weiter und ist vor Angst wie gelähmt.

Aber er bleibt nicht in seiner Angst gefangen. Er denkt an früher zurück, an die großen Taten
Gottes. Und er wartet auf Gottes Zuwendung, so wie ausgetrocknetes, dürres Land auf
Regen wartet. Das heißt, er wartet nicht nur darauf, er fordert die Zuwendung ein: Lass
mich frühe hören deine Gnade, denn ich hoffe auf dich, ich brauche dich! Sag mir, was ich
tun soll, denn nur bei dir bin ich geborgen. Du kannst Hindernisse aus dem Weg räumen!

Was für eine Zuversicht erfüllt David! Und wie sieht es bei uns aus? Auch ich fühle
mich manchmal in die Enge getrieben und wie gelähmt. Dann kann ich nachts nicht
schlafen und die Gedanken fahren in meinem Kopf Karussell. Es kommen immer
wieder die gleichen Fragen. Warum ist alles so gekommen, wie es jetzt ist? Warum
verläuft mein Leben anders, als ich es mir einmal in wunderschönen Farben ausgemalt
habe? Wie soll ich nur alles schaffen? Ich fühle mich allein, ausgeliefert und hilflos.

Manchmal sind es wirklich große Probleme, die mich beschäftigen, meistens sind es
eigentlich nur Kleinigkeiten, die mich aber trotzdem gefangen nehmen. Und wenn
die Nacht dann herum ist, dann bin ich müde und mag gar nicht aufstehen, mich
nicht den Herausforderungen stellen, die der neue Tag mit sich bringt. Jetzt habe ich
die Wahl: Bleibe ich auch tagsüber eine Gefangene? Oder kann ich, wie David, zu
Gott rufen: Zeige mir schon früh am Morgen, dass du es gut mit mir meinst, denn
ich vertraue dir!

David erinnert sich an die großen Taten Gottes in seinem Leben. Woran kann ich
mich erinnern? Was gibt es Kostbares, Lebenswertes in meinem Leben? Wie befreiend
ist es dann, wenn es mir gelingt, den Blick auf anderes zu lenken! Wie gut tut
es, zu wissen, dass Gott uns nicht allein lässt. Wenn wir uns von seinem guten Geist
führen lassen, kann es passieren, dass er Hindernisse aus dem Weg räumt.

Wie gut tut es, zu wissen, dass auch wir, genauso wie David, unsere Ängste und
Bedrohungen Gott sagen können und um seine Hilfe bitten dürfen.

Lieder
EG 503 Geh aus, mein Herz, und suche Freud
EG 450 Morgenglanz der Ewigkeit
EG 425 Gib uns Frieden jeden Tag
EG 171 Bewahre uns, Gott

Gebet
Gott, es gibt Zeiten in meinem Leben,
in denen ich meinen Kopf nicht erheben kann.
Schwere Gedanken belasten mich so,
dass ich nicht frei bin
aufrecht zu gehen.
Doch wenn ich gebückt bin,
kann ich die Dinge nicht sehen,
die das Leben lebenswert machen.
Gott, sei mir nahe gerade zu solchen Zeiten.
Steh mir zur Seite und richte mich auf,
lass mich offen sein für die schönen Seiten des Lebens. Amen.

Segen
Es segne dich Gott,
der wie ein Vater über dir wacht.
Es segne dich Gott,
der dich birgt wie in einem Mutterschoß.
Es segne dich Gott,
der mit dir ist, wo auch immer du bist.

 

Beitrag von Gerlinde Melcher