„Ich bin heute fix und fertig. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan." Ich glaube, das kennen viele. Man wälzt sich im Bett hin und her, und im Kopf kreist das ganze Leben in den verschiedensten Varianten. Hinterher weiß man meist, was einen nicht hat schlafen lassen.
Ganz anders geht es Jesu besten Freunden Petrus, Johannes und Jakobus in der bewussten Nacht im Garten Gethsemane. Sie schlafen, werden mehrfach geweckt, aber sie schlafen immer wieder ein, als hätten sie ein Schlafmittel genommen. Da-bei gab es Grund genug, nicht zur Ruhe zu kommen. Unbegreiflich!
Ich habe das Bild aus meinem uralten „Gottbüchlein" vor Augen, übrigens ein prägender Eindruck aus Kindertagen: Wären nicht im Hintergrund schon die bewaffneten Feinde zu sehen und im Vordergrund ein verzweifelter Jesus, man würde die Dramatik jener Nacht nicht wahrnehmen, so friedlich liegen die drei schlafend beieinander.
Unbegreiflich, nicht wahr? Wir wären doch alle hellwach, wenn uns jemand, den wir lieben, der uns nahe steht und den Tod vor Augen hat, um unseren Beistand bittet.
„Meine Seele ist betrübt bis an den Tod, bleibt hier und wacht mit mir." (V. 38) Die Jünger sollten gar nichts weiter tun, als in Jesu Nähe zu bleiben und ihm beizustehen. Aber sie schlafen ein und auch das flehende Gebet Jesu bleibt scheinbar unge-hört: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst." (V. 39) Jesus weckt sie ein zweites Mal und seine Enttäuschung ist nicht zu überhören. Er wendet sich an Petrus, der sich verbal so mutig gegeben hatte, dann jedoch wie die beiden anderen in den Schlaf geflüchtet war. „Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen?" (V. 40) Diesen Vorwurf verstehen wir allzu gut. Aber dann folgen Worte, die auch uns zu schaffen machen, je-dem einzelnen, seit sie gesprochen wurden: „Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt." Plötzlich geht es gar nicht mehr um die schlafenden Jünger und das bevorstehende schreckliche Urteil - es geht um uns. Es geht um unseren Glauben oder Unglauben an das kommende Reich. Es geht darum, dass unser Gebet nicht nur dahin ge-sprochen wird: „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Er-den, ... führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, ... denn dein ist das Reich ..." Wie oft schon haben wir nicht wachen wollen und nicht darum gebetet, der Anfechtung zu widerstehen! Wie oft schon haben wir der Versuchung nachgegeben erstmal nur den Alltag zu bewältigen! Wie oft schon haben wir die Gedanken über unser Leben auf später verschoben! Wir wissen es doch: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." (V. 41)
Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallet - mit die-sen Worten meint und mahnt Jesus uns genauso wie seine Jünger. Als gläubige Christen müssen wir uns immer wieder neu darauf besinnen, nicht nur im April 2011.
Lieder
EG 789,2 Bleibet hier und wachet mit mir
EG 95 Seht hin, er ist allein im Garten
(I kann man lesen, II hat eine bekannte Melodie)
EG 76 O Mensch, bewein dein Sünde groß Text
Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen.
Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschla-gen und gemartert wäre.
Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen.
Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten,
und durch seine Wunden sind wir geheilt.
Jesaja, 53, 4.5 Gebet
Vaterunser
„Meine Seele ist betrübt bis an den Tod, bleibt hier und wacht mit mir." (V. 38) Die Jünger sollten gar nichts weiter tun, als in Jesu Nähe zu bleiben und ihm beizustehen. Aber sie schlafen ein und auch das flehende Gebet Jesu bleibt scheinbar unge-hört: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst." (V. 39) Jesus weckt sie ein zweites Mal und seine Enttäuschung ist nicht zu überhören. Er wendet sich an Petrus, der sich verbal so mutig gegeben hatte, dann jedoch wie die beiden anderen in den Schlaf geflüchtet war. „Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen?" (V. 40) Diesen Vorwurf verstehen wir allzu gut. Aber dann folgen Worte, die auch uns zu schaffen machen, je-dem einzelnen, seit sie gesprochen wurden: „Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt." Plötzlich geht es gar nicht mehr um die schlafenden Jünger und das bevorstehende schreckliche Urteil - es geht um uns. Es geht um unseren Glauben oder Unglauben an das kommende Reich. Es geht darum, dass unser Gebet nicht nur dahin ge-sprochen wird: „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Er-den, ... führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, ... denn dein ist das Reich ..." Wie oft schon haben wir nicht wachen wollen und nicht darum gebetet, der Anfechtung zu widerstehen! Wie oft schon haben wir der Versuchung nachgegeben erstmal nur den Alltag zu bewältigen! Wie oft schon haben wir die Gedanken über unser Leben auf später verschoben! Wir wissen es doch: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." (V. 41)
Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallet - mit die-sen Worten meint und mahnt Jesus uns genauso wie seine Jünger. Als gläubige Christen müssen wir uns immer wieder neu darauf besinnen, nicht nur im April 2011.
Lieder
EG 789,2 Bleibet hier und wachet mit mir
EG 95 Seht hin, er ist allein im Garten
(I kann man lesen, II hat eine bekannte Melodie)
EG 76 O Mensch, bewein dein Sünde groß Text
Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen.
Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschla-gen und gemartert wäre.
Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen.
Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten,
und durch seine Wunden sind wir geheilt.
Jesaja, 53, 4.5 Gebet
Vaterunser