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01.07.2013 Kategorie: Andacht

Andacht Juli 2013

Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir. Apostelgeschichte 18, 9.10

In unserer Juli-Andacht ist vom Apostel Paulus die Rede. Überall, wo er auf seinen Reisen hinkommt, hören die Menschen ihm gebannt zu oder sie schalten ab oder  entrüsten sich. Das Evangelium, die Frohe Botschaft löst damals wie heute überall auf der ganzen Welt ganz unterschiedliche Reaktionen aus.

In unserer heutigen Gesellschaft zeigen sich die Menschen meistens kritisch: Jesus Christus? - Kirche? -  Die Bibel? -  Gott? -  Das ist doch alles eine alte Klamotte und gehört der Vergangenheit an. Wer glaubt denn noch an einen „Weltenretter"? -  Wer glaubt denn noch an „die allgemeine christliche Kirche und die Gemeinschaft der Heiligen", wo sie doch alle so zerstritten miteinander sind? -  Wer glaubt denn noch an die Bibel, Gottes Wort, wo selbst die Theologen und Bibelforscher zu unterschiedlichen Auslegungen kommen? Wer versteht sie überhaupt mit ihrer Symbolsprache? -  Und wer rechnet noch mit einem Gott, der väterlich – mütterlich über seine Kinder wacht und ihnen in Notsituationen zur Seite steht?

Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin bei dir, so spricht  Gott  dem  Apostel Paulus  durch  eine Erscheinung in der Nacht zu.

Hat Paulus etwa den Mut und die Kraft verloren, von Jesus Christus zu erzählen und Gott vor den Menschen seiner Zeit  zu bekennen und ihnen die Frohe Botschaft weiter zu sagen?

Und wir? Trauen wir uns zu, manchmal über unseren persönlichen Glauben zu sprechen, zu bekennen, dass wir unseren Kummer Gott klagen oder im Gebet um Hilfe flehen? Können wir anderen Trost  im Angesicht des Todes zusprechen oder schweigen wir, weil wir uns fürchten? Vor den Reaktionen unseres Gegenübers, vor dem Getuschel der Nachbarn, vor dem Gelächter der Realisten?

Fürchte dich nicht! Ich fürchte mich aber, ausgelacht oder in eine Schublade gesteckt zu werden: Ach, sieh an, die fromme „Kanzelschwalbe"!

Ich fürchte mich, allein mit meinem Glauben an Gott und Jesus da zu stehen...

Rede nur, schweige nicht!

Seine Meinung nicht zu sagen, ist manches Mal feige. Immer, wenn das Herz mir bis zum Halse schlägt, weiß ich, dass ich reden sollte. Wenn ich die Gelegenheit nicht nutze, fühle ich mich hinterher schlecht. Allein schaffe ich das nicht.

Aber Gott spricht mir zu: Denn ich bin mit dir!

Das ist es, was ich noch mehr lernen möchte: dieser Zusage Gottes mehr Vertrauen schenken:
Ich bin mit dir, wenn es darauf ankommt, deinen Glauben zu bekennen...
Ich bin mit dir, wenn es gilt „nein" zu sagen, wenn alle anderen „ja" schreien...
Ich bin mit dir, wenn es gilt, ein tröstendes Wort zu sagen...

Paulus erfährt diese Zusage Gottes sehr oft in seinem Leben. In unserem Textabschnitt in der Apostelgeschichte 18 sind einige Juden sehr erbost darüber, dass er immer wieder vor vielen Leuten das Evangelium predigt. Sie bringen ihn vor den zuständigen Statthalter Gallio in Achaja. Er soll Paulus bestrafen und ihm das Predigen verbieten. Doch Gallio weigert sich, sich in diese Angelegenheit einzumischen. Er sagt:

„Ginge es um eine Straftat, dann würde ich eingreifen. Hier geht es aber um Fragen einer Lehre und um das jüdische Gesetz, da gedenke ich nicht Richter zu sein." So wird Paulus wieder auf freien Fuß gesetzt. Er predigt weiter, denn er beherzigt Gottes Zusage:  „Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir."

Lieder

EG 262, 1.2.5               Sonne der Gerechtigkeit
EG 225,1                      Komm, sag es allen weiter
EG 246,1-3                   Ach, bleib bei uns, Herr Jesu Christ

Gebet

Lieber Gott,
es fällt uns manches Mal schwer,
vor anderen zum eigenen Glauben zu stehen.
Wir fürchten die Reaktionen der Anderen,
und haben oft selber Zweifel an Deinem Wort.
Du sprichst uns jedoch immer wieder Mut zu,
so dass wir Halt finden und neue Kraft schöpfen.
Hilf, dass wir unseren Glauben an Dich nicht verleugnen,
sondern lernen, offen damit umzugehen.
Amen.

Segen

EG 561              Herr, wir bitten: Komm und segne uns

 

Beitrag von Karin Hartz-Hellemann, Braunschweig