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01.04.2012 Kategorie: Andacht

Andacht April 2012

Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. Mk 10,45 (E)

Unser Gott ist ein Gott, der es liebt, seine Menschen zu überraschen. Einer solchen Überraschung begegnen wir in dem Satz Jesu aus Markus 10,45: „Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ Wie kam es dazu?

Jesus ist mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem. Da wird er von Johannes und Jakobus, den Söhnen des Zebedäus gefragt, ob sie in seiner Herrlichkeit zu seiner Rechten und Linken sitzen dürfen. Über diese Frage entwickelt sich nun ein Gespräch zwischen den drei Männern, das natürlich auch die anderen mit anhören. Sie werden verständlicherweise unwillig darüber. Was nun? Wie wird unser Herr diese Konfliktsituation lösen? Jesus sagt: „Wie ihr wisst, unterdrücken die Herrscher ihre Völker und die Großen missbrauchen ihre Macht. Aber so soll es bei euch nicht sein. Wer von euch etwas Besonderes sein will, der soll den anderen dienen; und wer von euch an der Spitze stehen will, soll sich allen unterordnen“ (Mk 10, 42-44).

Und nun kommt der Überraschungssatz: „Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mk 10, 42-44).

Wäre ich in dem Moment dabei gewesen, mir hätte es die Sprache verschlagen. Was lehrt uns Jesus hier? Schon mit der Aussage Jesu über sich selbst als „der Sohn des Menschen“ macht er sich ganz klein. Damit stellt er sich auf eine Stufe mit uns Menschen, obwohl er zugleich der Sohn Gottes ist, dem alle Macht gegeben ist. Die Überraschung geht weiter, indem Jesus seinen Jüngern vor Augen führt, was wahre Größe im Reich Gottes bedeutet. Und dann kommen die letzten neun Worte Jesu dieses Satzes. In ihnen liegt für mich die Perle verborgen. Hier sagt Jesus, dass sein eigentlicher Dienst für uns Menschen sein bevorstehender Tod sein wird. Was für eine Botschaft! Wer diesen Dienst Jesu an sich geschehen lässt und das Geschenk der Versöhnung annimmt, der kann gar nicht anders als nun selber ein Diener bzw. eine Dienerin für Jesus zu werden. Ein solcher Lebensstil hat Auswirkungen bis in die kleinen Dinge des Alltags hinein.

Der indische Bischof Johnson Gnanabaranam drückt dies so aus:

Wenn jemand in Christus ist,

ändert sich nicht die Form und Farbe seiner Augen,

aber seine Anschauungen ändern sich.

Wenn jemand in Christus ist,

ändern sich nicht die Gestalt und die Aufnahmefähigkeit seiner Ohren,

aber die Ohren verabscheuen alle unanständigen und nichtigen Gespräche.

Wenn jemand in Christus ist,

ändern sich nicht seine Sprache und sein Sprechstil,

aber der Inhalt seiner Reden ändert sich.

Wenn jemand in Christus ist,

ändert sich nicht die Länge seiner Arme und Beine,

aber seine Handlungen ändern sich.

Wenn jemand in Christus ist,

ist er immer noch auf der Erde,

aber er wird ein Bürger des Himmelreichs.

 

Gebet

Heiliger ewiger Gott,

mitten in der Passions- und Fastenzeit erreicht uns das Wort deines Sohnes, der uns vor Augen führt, wie lieb du uns hast. Du hast deinen Sohn für uns Sünder leiden und sterben lassen. Wir danken Dir von ganzem Herzen dafür. Nimm unser Leben und hilf uns, zu deiner Freude zu leben.

 

Lieder

EG 66, Strophe 1, 6, 7 Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude

„Lass uns in Deinem Namen her“ (abdrucken)

 

Segen Gott sei mit dir am Beginn eines neuen Tages, dass du erwartungsvoll und getrost dem entgegengehst, was dieser Tag dir bringen wird.   Gott sei mit dir in dem, was du tust, dass deine Mühe sich lohnt, und in deinem Leben etwas sichtbar wird von Gottes Gegenwart.   Gott sei mit dir in den Stunden der Entspannung Und des Ausruhens, dass du Erholung findest und neue Kraft für dein Tun.   Gott sei mit dir, wenn es Abend wird, dass du dich dankbar erinnern kannst an das Schöne und Schwere des vergangenen Tages und Ruhe findest in Gottes Nähe. (Quelle unbekannt)
Beitrag von Renate Döblitz, Schapen