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01.09.2015 Kategorie: Andacht

Andacht September 2015

Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Matthäus 18,3 (L)


Als ich über diesen Monatsspruch nachdachte, kamen mir immer neue Bilder in denSinn. Anfangs waren mir die Kinder sehr wichtig. Aber dann blieb ich an dem Wort „Umkehr“ hängen. Das machte alles noch schwieriger. Aber geht es auch hier nicht um Vertrauen?

Wie war das früher, wenn wir mit unseren Kindern spazieren gingen oder gar eine größere Wanderung machten? Wenn wir gemächlichen Schrittes vorankamen, sind unsere Kinder den gleichen Weg schon mehrmals hin und her gehüpft oder gelaufen. Kamen wir an eine Wegbiegung und waren wir nicht mehr zu sehen, tauchten sie plötzlich auf, um zu kontrollieren, ob sie wirklich den richtigen Weg gewählt hatten. Vertrauensvoll gesellten sie sich wieder zu uns.

Wenn sie sich zu weit vorgewagt hatten, legten sie auch schon einmal eine Hand zufrieden in eine der Eltern. Sie waren wieder umgekehrt. In unserem Text geht es um die Jünger. Sie wollten von Jesus wissen: „Wer ist doch der Größte im Himmelreich?“ Wie so oft hat Jesus auf diese Frage keine direkte Antwort gegeben. Vielleicht war er auch ein bisschen verärgert, hatte er doch in der
Zeit vorher erklärt, dass er nach Jerusalem gehen müsse. Dass er durch die Hohen Priester und Schriftgelehrten sehr leiden müsse, getötet werde und am dritten Tag auferstehen werde. Auch die zweite Leidensankündigung ist schon erfolgt. Und nun wollten die Jünger wissen, wer der Größte sei. Jesus antwortete: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“

Wie oft sind wir in unserem Alltag gefangen und nehmen vieles wichtiger als unseren Glauben? Zweifeln wir nicht manchmal oder sind wir sogar ver–zweifelt? Und fragen nach allem anderen und suchen nach unserer Schuld oder nach der Schuld unserer Mitmenschen.

Wie tröstlich ist es da immer wieder, wenn wir uns dann auf Worte wie unseren Monatsspruch besinnen können. Kehrt um und werdet wie die Kinder. Auch wir können wie unsere Kinder auf dem Spaziergang umkehren und uns vertrauensvoll an Gott wenden.

Lieder
EG 391 Jesu, geh voran
EG 395 Vertraut den neuen Wegen
EG 406,1 - 4 Bei dir, Jesu, will ich bleiben

Gebet
Noch bevor wir dich suchen, bist du bei uns.
Bevor wir deinen Namen kennen,
bist du schon unser Gott.
Öffne unser Herz für das Geheimnis,
in das wir aufgenommen sind.
Dass du uns zuerst geliebt hast,
und dass wir glücklich sein dürfen mit dir.
Nicht weil wir gut sind, dürfen wir uns dir nähern,
sondern weil du Gott bist. Amen.

Segen
Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen
und dich zu schützen.
Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren.
Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst.
Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen.
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.
So segne dich der gütige Gott. Amen.
EG 922, leicht gekürzt, 4. Jahrhundert

Beitrag von Bärbel Wehrmann