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20.02.2011 Kategorie: Andacht

Andacht Februar 2011

Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Röm 8,21 (L)

Februar ist es, und der Blick nach draußen eröffnet eine win-termüde Natur. Sehen wir Weiß, das gnädig die kahle Erde verbirgt? Sehen wir matschiges Braun-Grau, das nur trübselige Gedanken aufkommen lässt? Grün jedenfalls ist nirgends zu erspähen; den Beginn des Früh-lings sehnen wir nach der dunkelsten Zeit des Jahres herbei. Gäbe es da nicht die tröstliche Zusage am Ende der Sintflutge-schichte, könnte man die Hoffnung vergessen. Doch Gott hat uns die Zusage gemacht, dass unabhängig von menschlichem Wirken gilt:
„Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht."
Was auch geschieht, was immer auch Menschen auf dieser Er-de treiben: über allem steht Gottes Zusage, dass die Ordnung der Natur Bestand hat. Doch haben wir da gut zugehört?
Haben wir nicht eine kleine Einschränkung überhört?
„Solange die Erde steht", lautet die Bedingung. Nun scheint uns das selbst bei allen ungünstigen Prognosen der Klimaforscher ganz selbstverständlich als gegeben. Die Erde besteht. Viel-leicht verschulden wir Menschen ja die Verschlechterung der Lebensumstände für Mensch und Tier, für Blume und Baum, für Wasser und Eis. Aber die Erde besteht. Paulus allerdings wirft nun einen ganz anderen Blick auf die Schöpfung: genau wie der Mensch unterliegt sie der Vergäng-lichkeit. Nicht nur dem lebensbedingten Werden und Vergehen im Wandel der Zeiten.
Der Horizont des Paulus ist größer, weiter. Die Menschheit wird vergehen, um in Gottes Herrlichkeit und ewiges Reich Einzug zu halten. Und mit ihr die Natur, Gottes ganze Schöpfung! Was für ein ungeheurer Gedanke: „Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes." Gottes Liebe zu seiner Schöpfung reicht in die Ewigkeit hinein. Das Hier und Jetzt ver-geht; Mensch und Natur haben ein durch Gott gesetztes Ende. Doch diese Schicksalsgemeinschaft endet nicht mit dem Ende der Zeiten. Gott hält einen Platz bereit in seiner Ewigkeit für sein gesamtes Schöpfungswerk. Am Ende steht über allem die Aufhebung der Vergänglichkeit.
Wir dürfen darauf hoffen und harren, mitsamt der übrigen Schöpfung letztendlich Einzug zu halten „in die herrliche Frei-heit der Kinder Gottes".
Lieder EG 449,2+4+7-8+12 Die güld'ne Sonne
EG 499 Erd und Himmel sollen singen
EG 510 Freuet euch der schönen Erde
EG 378 Gott wohnt in einem Lichte
(kann nach der Melodie von „Befiehl du deine Wege" gesungen werden).

Gebet (nach EG 449) Guter Gott,
Abend und Morgen sind deine Sorgen,
du sorgst für den geordneten Lauf der Dinge.
Bei allen Höhen und Tiefen des Lebens schenkst du uns doch den verlässlichen Rahmen.
Dafür danken wir dir von Herzen. Wenn auch das Ende der Zeiten dereinst kommen mag,
wenn auch alles vergehet:
Du, Gott, stehst ohn' alles Wanken;
dein Wort und Wille hat ewigen Grund.
So bleibst du auch der verlässliche Ruhepol unserer Hoffnung.
Lass uns fest auf deine Beständigkeit vertrauen und daraus un-sere Kraft schöpfen. Freude die Fülle und ewige Stille
wird mich erwarten im himmlischen Garten,
dahin sind meine Gedanken gericht'.
Nimm deine gesamte Schöpfung dereinst in Gnaden auf,
lass uns teilhaben an deinem ewigen Frieden.
Schenk uns die Gnade der Zuversicht und des Festhaltens an Hoffnung auch in stürmischen Zeiten. Amen. Segen Der Segen Gottes sei über dir wie der wärmende Sonnenstrahl des beginnenden Frühlings, der in dir die Lebenskraft weckt.
Er sei über dir wie der Schatten des Olivenbaums in flirrender Mittagshitze, der dich bergend umfängt, damit deine Lebenslust nicht vergeht.
Er sei über dir wie die heraufziehende Morgenröte nach dunkler Nacht, die deinen Lebensmut neu weckt.
So segne und behüte dich Gott, der Allmächtige, Schöpfer des Himmels und der Erde.  
Beitrag von Antje Gottwald, Helmstedt