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01.03.2011 Kategorie: Andacht

Andacht März 2011

Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; Denn von ihm kommt meine Hoffnung. Ps 62,6 (E)

Als ich die Monatssprüche für das Jahr 2011 in den Händen hielt, fiel mir sofort die März-Losung aus Psalm 62 ins Auge:


Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe;
denn von ihm kommt meine Hoffnung.


Ja, genau das war es, was mich berührt: in meinem privaten Leben, im Berufsleben und in der Freizeit. Mir ist schon des Öf-teren aufgefallen, dass ich in Kirchen, egal in welchem Land, sehr viel innere Ruhe verspüre. Vielleicht liegt das an der be-sonderen Umgebung, bestimmt aber an der Nähe zu Gott.

Ich nahm die Bibel in die Hand, um mir den ganzen Psalm noch einmal durchzulesen. (Lesen von Psalm 62, ggf. im Wechsel) In dem Psalm wird beschrieben, wie jemand bedrängt wird. Menschen versuchen einander herabzustürzen. Mit Lügen setzen sie einander zu. Geht es vielen Menschen heute nicht genauso? Viele fühlen sich im Beruf allein gelassen, ein Miteinander gibt es in der heutigen Zeit der Arbeitslosigkeit doch kaum noch. Jeder steht für sich und sieht, dass es ihm gut geht. Von Mobbing ist vielerorts zu hören und zu lesen. Viele fühlen sich ausgegrenzt - nicht dazu gehörig. In meiner Arbeit im Krankenhaus erlebe ich immer wieder, wie viel Leid Menschen anderen Menschen zufügen können. Es sind nicht immer nur Worte oder Taten, die Menschen verzweifeln lassen, sondern sehr oft die Gleichgültigkeit und Kälte ihrer Mitmenschen und manchmal auch ihrer Familien. Die Menschen haben keine Hoffnung mehr, keine Hoffnung auf Besserung ihres Befindens, keine Hoffnung auf Besserung ihrer Le-benssituation.

Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe;
denn von ihm kommt meine Hoffnung.

Doch es sind nicht nur Kolleginnen und Kollegen und die gesellschaftlichen Zwänge, die uns manchmal bedrängen und zusetzen. Ich selbst erlebe zurzeit, wie es ist, die eigenen Kinder in die Selbstständigkeit zu entlassen, wie es ist, wenn die Eltern älter und gebrechlicher werden und ich keinen Einfluss auf ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden habe. Wenn die eigene Angst zu groß wird, hilft mir ein Gebet. Eine Bitte um Unterstützung. Eine Bitte, die Menschen zu beschüt-zen, die mir lieb sind. Danach stellt sich eine große Ruhe ein. Die Angst ist noch da, doch ich weiß, dass Gott bei mir ist. Er wird es richten. Ich bin nicht allein. Und dieses „nicht allein sein" ist ein sehr beruhigendes Gefühl in einer Welt, in der es viele Gefahren, Risiken und Gleichgültigkeiten unter den Menschen gibt. Von genau dieser Erfahrung spricht der Psalmbeter, wenn er sagt: Bei Gott liegt mein Heil und meine Ehre. In Gott ist meine Zuflucht, er ist mein schützender Fels. Vertraut auf ihn, ihr sein Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. (Vers 8+9). Ich wünsche allen Menschen diese stärkende Erfahrung und dass sie wieder Vertrauen, Ruhe und vor allem Hoffnung fin-den. Lassen Sie uns zum Abschluss den Psalm 62 noch einmal miteinander beten.
Lieder
EG 526 Jesus, meine Zuversicht
EG 345 Auf meinen lieben Gott
EG 370 Warum sollt ich mich denn grämen
EG 407 Stern, auf den ich schaue Gebet
Wenn ich zweifelnd nicht mehr weiter weiß und meine Vernunft ver-sagt, wenn die klügsten Leute nicht mehr weiter sehen als bis zum heutigen Abend und nicht wissen, was man morgen tun muss - dann sendest du mir, Herr, eine unumstößliche Gewissheit, dass du da bist. Du wirst dafür sorgen, dass nicht alle Wege zum Guten versperrt sind. Alexander Solschenizyn

Segen
Nicht, dass keine Wolke Deinen Weg überschatte;
nicht, dass Dein Leben künftig ein Beet voller Rosen sei;
nicht, dass Du niemals bereuen müsstest;
nicht, dass Du niemals Schmerzen empfinden solltest -
nein, das wünsche ich Dir nicht.
Mein Wunsch für Dich lautet:
Dass Du tapfer bist in Stunden der Prüfung, wenn andere Kreuze auf Deine Schultern legen,
wenn Berge zu erklimmen und Klüfte zu überwinden sind, wenn die Hoffnung kaum mehr schimmert.
Dass jede Gabe, die Gott Dir schenkt, mit Dir wachse, und Dir dazu diene, denen Freude zu schenken, die Dich mögen.
Dass Du immer einen Freund hast, der es wert ist, so zu heißen,
dem Du vertrauen kannst, der Dir hilft, wenn Du traurig bist,
der mit Dir gemeinsam den Stürmen des Alltags trotzt.
Und noch etwas wünsche ich Dir:
Dass Du in jeder Stunde der Freude und des Schmerzes die Nähe Gottes spürst -
das ist mein Wunsch für Dich, und für alle, die Dich mögen.
Das ist mein Wunsch für Dich - heute und alle Tage.

Irischer Segenswunsch

 
Beitrag von Sabine Schwitzky, Lauingen