Der Monatsspruch für Juni 2011 stammt aus einem der Paulusbriefe an die Gemeinde in Korinth. In dem so genannten 1. Korintherbrief geht es Paulus um die Unterstützung der Gemeinde in Fragen des Glaubens und des Zusammenlebens, aber gleichzeitig auch um die eigene Legitimität als Apostel Jesu Christi. Was berechtigt ihn dazu, die Tora auszulegen und das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen?
Paulus begründet sein Auftreten damit, dass ihm der auferstandene Christus erschienen ist und er nur weitergibt, was er selbst empfangen hat. Er selbst hält sich selbst nicht für würdig, Apostel zu heißen, wenn er daran denkt, dass er selbst die christliche Gemeinde zunächst verfolgte. Und dann folgen seine Worte: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“
Kennen wir das nicht auch, dass wir uns selbst für nicht würdig genug halten? In der Gemeinde habe ich es oft erlebt. Die Angst vor der eigenen Unvollkommenheit verstellt uns oft den Blick für das, was wir können. Wir fühlen uns klein und wertlos, leiden unter unseren kleineren oder größeren Fehlern und trauen uns selbst nicht viel zu, scheuen vielleicht auch die Verantwortung.
Da helfen Freunde, Menschen, die uns begegnen und Mut machen. Wir brauchen solche Mut-Macher. Auch Gott will uns Mut machen. Er würde mir vielleicht sagen: Du hast sehr viel mitbekommen. Jeder Mensch auf dieser Erde hat es von mir bekommen. Es ist der Geist Christi. Lass nur endlich zu, dass er dir in die Knochen fährt. Dann bist du jetzt schon stärker als alles, was dich entmutigen will, als alles, was du dir selbst zutraust.
Der Geist Christi macht frei! Wir sagen nur zu schnell: Mir ist nichts gegeben. Um mich hat der Geist Christi einen großen Bogen gemacht. In Wirklichkeit weiche ich aus.
Ich bin überzeugt, wenn ich es nur zulasse, dass der Geist Christi von mir Besitz ergreift, dann ändert sich die Perspektive. Dann sage ich nicht mehr resigniert „Es gibt ein Leben“, sondern ich lebe wirklich, oder: „Liebe, muss etwas Wunderbares sein“, sondern ich liebe einen Menschen, oder „Mut müsste man haben“, sondern ich traue mich tatsächlich. So wie Paulus, der den ganzen Mittelmeerraum bereiste, um möglichst vielen Menschen die frohe Nachricht zu bringen.
Es ist eigentlich nur die Frage, ob wir bereit sind, uns so viel zuzutrauen, wie Gott das längst getan hat. Gott hat eine Geschichte mit jeder von uns, eine ganz persönliche. Überlegen Sie doch mal selbst: Was füllt Ihre Jahre? Was sind Ihre besonderen Gaben?
Und vielleicht können sie selbst auch anderen Mut machen. Sagen Sie den Menschen, was Ihnen gefällt, was Sie an Ihnen schätzen. Das tut gut. Werden wir uns bewusst, wie reich wir alle durch Gottes Gnade beschenkt sind und sagen: Ich danke dir.
Herr, mein Gott ich stimme ein in den großen Jubel, in das Lob deiner Herrlichkeit!
Ich will preisen deinen Namen,
meine Lippen sollen die Werke
deiner Hände rühmen,
denn du bist mein Gott.
Von dir kommt mir Hilfe,
du bist meine Liebe,
mein Heil, mein Segen, aus dir kommt meine Lebenskraft.
Kein Dank ist zu groß,
Kein Lob zuviel;
Du, mein Gott, bist wunderbar!
Amen
Lieder EG 288 Nun jauchzt dem Herren, alle Welt EG 272 Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen EG 333 Danket dem Herrn EG 168 Du hast uns, Herr, gerufen