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07.09.2010 Kategorie: Andacht

Andacht September 2010

Ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes. Koh 3,13 (L

Diese Bibelstelle steht im Buch des Predigers Salomo, in dem viele Weisheitssprüche versammelt sind. Direkt davor steht die bekannte Stelle, die mit den Worten beginnt: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit und ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit" usw. Weniger bekannt sind die Aussagen, in die die Aufzählung mündet. Dort heißt es: „Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen. Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Ga-be Gottes." (Koh 3,10-13) „Ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes. (Koh 3,13) Wie kann man den Spruch dieses Monats verstehen?
Für mich ist er ein Aufruf zum Genuss: Genießt die schönen Dinge wie das Essen und Trinken. Mit Essen und Trinken be-kommen wir neue Kraft. Sie genießen zu können, ist eine Gabe Gottes. Doch für mich ist diese Stelle mehr als nur ein Aufruf zum Ge-nuss und zum Jubel: Ach, wie ist doch alles so toll! Heißt es doch nicht nur „Ein Mensch, der da isst und trinkt, ist eine Gabe Gottes", sondern „Ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes." Was ist mit den Mühen gemeint? Sind die Mühen nur die täglich Arbeit, die auf uns lastet, oder auch die Sorgen, die unser Le-ben tagtäglich belasten? Vermutlich ist damit beides gemeint, denn als Mühe kann man sowohl das eine als auch das andere bezeichnen. Und was bedeutet es, „Mut bei allen seinem Mühen zu haben"? Mir fällt das Leben zum Beispiel viel leichter, wenn ich meine Sorgen mit anderen teilen kann. Oder wenn ich positiv an etwas herangehen und mir vorstelle, was ich danach alles Schönes machen kann. Sicher fallen Ihnen auch Dinge ein, die für Sie ermutigend sind, wenn Ihnen eine Sache, eine Aufgabe oder eine Situation Mühe bereitet. Ein Mensch, der mit einem guten Gefühl an die Arbeit gehen kann und so nicht nur materielle Dinge wie Essen und Trinken genießen kann, ist von Gott gesegnet. Darauf weist dieser Spruch hin. Grundsätzliche Bedürfnisse werden mit Essen und Trinken befriedigt, doch das Beste ist der gute Mut. Den Mut nicht zu verlieren angesichts der Mühen, dazu verhilft Dankbar-keit.
Laden Sie im Anschluss an die Andacht dazu ein, Brot und Wein oder andere Erntefrüchte miteinander zu teilen. Lieder
EG 508 Wir pflügen und wir streuen
EG 320 Nun lasst uns Gott dem Herren, Dank sagen
EG 561 Herr, wir bitten komm und segne uns

Gebet (von Hanne Köhler) Wir haben soviel, zum Staunen viel.
Wir haben unser Auskommen und oft mehr.
Wir können unser Leben schön machen.
Menschen sind da,
mit denen wir unser Leben teilen können.
Kräfte sind uns gegeben,
zu sehen, was nötig ist, zu tun, was hilft.
Tage und Stunden fallen uns zu,
an denen wir uns freuen,
über uns selbst, über die Freude anderer,
über ein geglücktes Wagnis,
über einen Sonnenstrahl.
Wirklich, wir haben so viel, Gott,
es ist zum Staunen.
So viel hast du uns geschenkt.
Wir danken dir, weil wir leben, morgen und heute,
wie wir gestern und alle Tage gelebt haben
aus deiner Gnade, Gott.
Wir nehmen von dieser Erde
Brot und Saft der Trauben,
Früchte menschlicher Arbeit,
von dir, Gott, gemacht zu Gaben,
die uns zum Leben stärken.
Wir danken dir, weil wir leben
Hier und jetzt, mühsam und voller Freude.  
Beitrag von Heike Grote, Braunschweig