Seit Jahren gibt es die Debatte über die Frauenquote. Braucht man wirklich ein Gesetz haben, um Frauen in höhere Positionen zu bekommen? Geht es nicht nach Qualifikation und Wissen, ist man etwa nicht so viel wert, weil man eine Frau ist? Muss man als Frau besonders schön sein, um die Stelle als Chefsekretärin zu bekommen? Oder anders gefragt: Müssen immer Männer die Chefs sein? In manch anderen Ländern ist es noch schlimmer. Zählen Mädchen hier überhaupt nichts? Bis endlich gemerkt wird, dass ohne Frauen auch keine Kinder mehr geboren werden!
Anderes Thema, gleiches Prinzip: Warum bilden wir Weißen uns ein, den anderen Völkern Kultur beibringen zu müssen? Eigentlich sollte jeder wissen: Bei Gott sind wir alle gleich, wie es Paulus im Galaterbrief deutlich macht, wenn er schreibt: Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.
Auch an anderen Stellen sagt die Bibel sehr deutlich: wir werden alle von Gott geliebt, unabhängig von Herkunft oder Gesellschaftsstand. Alle Menschen sind gleich viel wert und bilden in ihrem Glauben an Jesus Christus eine Einheit; somit haben alle die gleichen Rechte.
Paulus übermittelt uns in dem Brief an die Gemeinde in Galatien, wie wir in unseren Gemeinden den christlichen Glauben leben und weitergeben können. Damals schon war die Gleichstellung schwierig, und heute ist es in manchen Bereichen auch nicht anders! Daraus ergibt sich ein Anspruch an unser Handeln: Als Christinnen und Christen sollten wir unser Gegenüber in unserem Handeln und Verhalten als gleichwertig sehen. Um dieses geschehen zu lassen, erbitten wir die Kraft und die Stärke von Gott.
Es ist Mai, wir empfinden ihn als den schönsten Monat im Jahr, weil die Natur aus dem langen Winterschlaf erwacht ist! Viele Pflanzen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, ergänzen sich zu einem Miteinander, an dem wir unsere Freude haben. Sie fragen nicht nach Unterschieden oder Wertigkeiten. Was für ein Vorbild.
Meditation (in Anlehnung an Phil Bosmans)
Mensch
bist du.
Als Mensch bist du geboren,
Mensch-Sein ist deine Bestimmung.
Freude am Leben, nicht Streben nach Besitz,
ist dein Ziel.
Lieben, nicht kämpfen,
als Gottes Abbild.
Nutze Herz und Sinne,
um deiner Bestimmung zu entsprechen.
Gab Gott dir nicht Augen zu sehen,
Ohren zu hören,
Arme zu umarmen,
ein Herz zu lieben?
Gebet – Nach Psalm 139
Ich bitte dich, mein Gott,
hilf mir, dass ich mich nicht beklage,
weil ich nicht so begabt, nicht so schön oder nicht so gesund bin wie andere.
Lass mich dankbar sein,
dass du mich so gemacht hast, wie ich bin,
lass mich dankbar sein und dich preisen. Amen.
Lieder
EG 262,1-2+5 Sonne der Gerechtigkeit.
EG 401,1-2+4 Liebe, die du mich zum Bilde.
EG 603,1-3 Ins Wasser fällt ein Stein.
Segen
Und der Segen Gottes, der uns zu Schwestern und Brüdern werden lässt,
er begleite uns auf dem Weg aufeinander zu,
er stärke uns, die richtigen Schritte zu finden.
Der Segen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Details Monatsandacht
01.05.2014
Kategorie: Andacht