Bittet, so wird euch gegeben, so heißt es in der Monatslosung für August 2011. Für mich eine Einladung, um mal darüber nachzudenken, welche Erfahrung ich in meinem Leben eigentlich mit dem Bitten gemacht habe. Als wir klein waren, haben wir von unseren Eltern viele Verhaltensregeln beigebracht bekommen. „Sitz gerade“, „Hast du schon Danke gesagt?“, „Man isst nicht mit Fingern“, „Sag guten Tag zu Tante Frieda (auch wenn du sie nicht so leiden kannst)“ und vieles mehr. Wahrscheinlich haben auch viele von Ihnen diese Ermahnungen und Hinweise erhalten. Auch an unsere Kinder haben wir die eine oder andere Verhaltensregel weitergegeben und dafür kassierten wir genervte Blicke oder wurden sogar ausgelacht. Bei uns zu Hause gibt es eine Spruch, den Sie sicher auch kennen: „Na, wie heißt das Zauberwort?“ Das ist die Aufforderung „Bitte“ zu sagen, wenn man etwas haben möchte. Unseren Kindern haben wir damit vermittelt, dass man alles erhält, wenn man nur ordentlich „Bitte“ sagt. Doch da lehrt uns das Leben etwas Anderes: Nicht jeder der um einen Job bittet, erhält auch eine Zusage von der Firma. Nicht jeder der um Gesundheit bittet, ist immer gesund und munter und wird steinalt. Impuls: Wie geht es Ihnen mit dem Bitten? Zeit zum Nachdenken, evtl. durch ein Klangsignal einleiten Suchet, so werdet ihr finden…. Bestimmt könnte jede von uns auch eine Geschichte vom Suchen und Finden erzählen. Was haben wir nicht schon alles gesucht! Sei es der verlorene Schlüssel, die Brille, die Geldbörse, einen Ring oder ähnliches. Je nachdem, ob der Gegenstand wertvoll oder wichtig für uns war, umso größer ist dann die Freude, wenn man ihn wieder gefunden hat. Wir suchen nach Partnern, nach Freunden, nach einem Beruf, nach einem Urlaubsziel, die ein oder andere sucht nach Karriere oder Anerkennung. Doch nicht jedes Suchen führt auch zum Erfolg. Wie schön wäre es da, wenn wir wie bei einer Suchmaschine im Internet nur ein Stichwort einzugeben bräuchten und das Gewünschte geliefert bekämen... Zeit zum Nachdenken, evtl. durch ein Klangsignal einleiten Oft machen wir nicht nur gute Erfahrungen. Egal, ob ich einen Partner, einen Arbeitsplatz oder Antworten auf die letzten Fragen suche, Suchen kostet Kraft. Ich zeige mich mit meinen Bedürfnissen, mit meinen Verletzlichkeiten. Gebe nicht vor, alles zu haben und zu wissen, gebe zu, dass ich auf andere angewiesen und letztlich noch auf dem Weg bin, und nicht am Ziel. Ob das der Grund ist, weswegen viele sich schwer tun mit dem Suchen und Bitten? Zeit zum Nachdenken, evtl. durch ein Klangsignal einleiten Dabei ist es doch etwas ganz Menschliches, um etwas zu bitten. Und es ist etwas ganz Wunderbares, wenn man merkt, dass man nicht immer allein zu Recht kommen muss. Bittet, sucht und klopft an, sagt Jesus. Für mich bedeutet das, dass wir bei anderen Menschen anklopfen und sie um Hilfe bitten sollen. Und genau dieses Miteinander und das Sich-gegenseitig-helfen ist für mich ein wesentlicher Bestandteil meines christlichen Glaubens. Zu wissen, dass wir aufeinander angewiesen sind und dass es ein stetiges Geben und Nehmen im Leben gibt. Ich bin gespannt, was wir erleben werden in diesem Jahr und besonders in unseren Frauenhilfen - beim Suchen und beim Finden! Aber Gott sei Dank können wir im Vertrauen auf Gottes Hilfe und Segen in die Zukunft schauen. Mutig lasst uns Gott bitten, wenn wir etwas benötigen, bei Gott suchen, was uns fehlt, und bei ihm anzuklopfen, wenn wir seine Nähe brauchen. Gebet Christus, unablässig suchst du jeden, der nach dir sucht und sich fern von dir glaubt. Mach uns bereit, jederzeit unser Leben in deine Hände zu legen. Während wir dich noch suchen, hast du uns schon gefunden. So arm unser Gebet auch sein mag: du hörst uns zu, weit mehr, als wir es erahnen und glauben können. Amen Lieder EG 603 Ins Wasser fällt ein Stein EG 346 Such, wer da will, ein ander Ziel EG 612 Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen
Details Monatsandacht
01.08.2011
Kategorie: Andacht