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01.02.2013 Kategorie: Andacht

Andacht Februar 2013

Schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei. Lukas 11,35

Es ist Februar. Die Natur liegt noch im Winterschlaf. Die Tage sind kurz. Die Nächte kalt. Und doch werden die Tage länger, fast unmerklich verändert sich das Licht. Die ersten Frühjahrsblüher strecken ihre Blätter heraus. Im fernen Afrika machen sich die Zugvögel bereits auf ihre Reise...

Und wir? Vertreiben wir uns die dunkle Jahreszeit mit buntem Treiben, mit Faschingsfesten und Karneval? Oder reisen wir in Gedanken gerade durch das diesjährige Weltgebetstagsland und schwelgen in der französischen Küche?

Der Monatsspruch für Februar 2013 stammt aus dem Lukas-Evangelium und lädt uns ein zum Frühjahrsputz. Jetzt protestieren Sie vielleicht und sagen: Zum Fensterputzen ist es doch noch viel zu kalt. Das gibt nur Streifen. Richtig. Wenn Jesus Christus spricht „Schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei" ist ein anderes Großreinemachen gemeint. Hören wir den Zusammenhang, in dem das Bibelwort steht:

Lesung Lukas 11,33-36

„Niemand zündet ein Licht an und setzt es in einen Winkel, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe. Dein Auge ist das Licht des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. So schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei. Wenn nun dein Leib ganz licht ist und kein Teil an ihm finster ist, dann wird er ganz licht sein, wie wenn dich das Licht erleuchtet mit hellem Schein."

Der Abschnitt beginnt mit den bekannten Worten vom Licht und dem Scheffel wie wir es auch im Matthäus-Evangelium finden. Hier bei Lukas folgt auf das Lichtwort ein Vergleich. Jesus sagt: „Dein Auge ist das Licht des Leibes."

Unser Auge ist oder sei das Licht unseres Leibes? Was ist damit gemeint? Und wie ist es zu verstehen, dass wenn nun unser Auge lauter ist, so ist unser ganzer Leib licht?

Unsere Augen verraten viel darüber, wie es in unserem Inneren aussieht. Strahlen sie oder sind sie stumpf und leer? Ist unser Blick klar oder betrübt und verhangen? Sehen wir im wahrsten Sinne des Wortes nur noch Schwarz oder vermögen wir die Schönheit zu sehen auch in den Kahlheiten eines Februartages?

So wie die Augen verraten, wie es um unser Innerstes bestellt ist, so kann auch andersherum ein heller und offener Blick unser ganzes Sein verändern. Sicher kennen Sie das auch. So wie wir die Welt wahrnehmen,  so wie wir die Dinge sehen, wird sich auch unser ganzer Körper anfühlen – licht oder finster, leicht oder schwer.

Nehmen wir uns jetzt in der beginnenden Fastenzeit mal unsere Augen vor und beginnen wir hier mit unserem diesjährigen Frühjahrsputz. Sorgen wir für helle und klare Sichtverhältnisse.

Wenden wir unseren Blick nach oben und sehen,
wie Sonne durch die kahlen Bäume blitzt.
Wenden wir unseren Blick nach unten und entdecken,
wie sich zwischen Laub und Schnee neues Leben abzeichnet.
Wenden wir unseren Blick zur Seite und begegnen wir
unseren Mitmenschen mit einem herzlichen Lächeln.
Und wenden wir unseren Blick nach innen, spüren wir nach,
wie Licht und Wärme sich ausbreiten...

Gebet

Gott, bei Dir ist Licht in Fülle.
Lass es hell werden auch in uns.

So wie der Schnee die kahle Landschaft verzaubert,
verzaubere du auch uns.

Schenke uns Momente der Stille und Begegnung,
schenke Du uns ein freies und offenes Herz.

Du willst, dass wir in Deinem Lichte leuchten.
Schenke Du uns strahlende Augen und einen ungetrübten Blick dazu.

Lass uns auf dein Wort hören, dass uns Segen in Fülle verspricht.
Sei Du der helle Schein, der uns zum Leuchten bringt.
Amen

Lieder

EG 455                       Morgenlicht leuchtet / Morning has broken
EG 450                       Morgenglanz der Ewigkeit
EG 440                       All Morgen ist ganz frisch und neu
Taizé                           The Lord bless you and keep you
Taizé                          Christus, dein Licht, verklärt unsere Schatten

Segen

Gott segne und behüte euch.
Das Licht Christi erleuchte und erwärme euch.
Die Leben spendende Kraft gebe ihr Licht in euer Herz
und schenke euch Augen für die Anfänge der Hoffnung in dieser Welt.
Mögen eure Augen erstrahlen
im Glanz der Ewigkeit.
Amen.

 

Beitrag von Simone Kluge, Halle